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Ist das verbindlich oder kann das weg? Wie erreichen wir Verbindlichkeit zum Zweck der Interoperabilität im Gesundheitswesen?
Datum
21. April 2020
Zeit
14:45 - 15:30 Uhr
Ort
_Hub 4, Halle 4.2
Interoperabilität ist seit vielen Jahren ein Begriff im Gesundheitswesen, betrifft aber nicht nur die informationstechnische Ebene, sondern schließt insbesondere die Fähigkeit von Organisationen mit ein, im Interesse der Verfolgung von Zielen von beiderseitigem Nutzen zusammenzuwirken. Daraus entsteht ganz offensichtlich die Aufgabe, auch die relevanten Organisationen in der E-Health Branche zusammenzubringen und bei Prozessen und Entscheidungen einzubeziehen.
Die gematik hat sich dem Thema Interoperabilität mit neuem Selbstbewusstsein angenommen. Ergebnis ist ein Konzept zur neuen, koordinierten Vorgehensweise zur gemeinschaftlichen Schaffung von Interoperabilität. Die Kernfrage dabei ist, wie man in diesem neuen Ansatz schlussendlich die notwendige Verbindlichkeit erreichen kann.
In einem Workshop im Dezember 2019 wurden zahlreiche Stakeholder von der gematik eingeladen, einen Modellvorschlag auf Basis der Planungsstudie Interoperabilität zu diskutieren. Die Ergebnisse des Workshops sind unter https://www.vesta-gematik.de/ueber-iop-20/ veröffentlicht und enthalten auch einen Vorschlag zur Erreichung von Verbindlichkeit.
Der Vorschlag sieht eine gesetzliche Regelung vor, die besagt, dass eine Kostenerstattung von Leistungen im GKV-System nur erfolgen darf, wenn dafür zugelassene/zertifizierte/bestätigte Software-Produkte genutzt wurden. Eine Zulassung/Zertifizierung/Bestätigung von Software-Produkten erfolgt durch eine akkreditierte Instanz. Gegenstand der Zulassung/Zertifizierung/Bestätigung ist der Nachweis der Implementierung/Nutzung von verbindlich festgelegten Standards/Profilen/Leitfäden in Software-Produkten.
Die zentrale Fragestellung für die Diskussionsrunde ist, ob dieser Lösungsvorschlag, insbesondere für Anbieter von Software-Produkten, sinnvoll ist und insgesamt von den Experten als zielführend und realistisch eingeschätzt wird. Damit verbunden ist die Frage, welche Bedürfnisse und Probleme im Markt unberücksichtigt bleiben und welche Lösungsansätze stattdessen dafür entwickelt werden können.
Zielgruppe: Industrie, Start-ups, Politik, Standardisierung, Selbstverwaltung
Diese Session wird organisiert und durchgeführt vom Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V. und der gematik GmbH.
Schlagworte
Technik und Interoperabilität Talk Interoperabilität gematik vesta Governance Verbindlichkeit
Akteure
Speaker:

Dr. Danny Ammon, Leiter des Datenintegrationszentrums, Universitätsklinikum Jena, HL7 Deutschland e.V.

Kim Becker, Projektmanagerin für Interoperabilität und Standardisierung, Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.

Diana Heinrichs, Geschäftsführerin, Lindera GmbH

Steffen Hennecke, Produktmanager vesta, gematik GmbH

Sophia Lückhof, Referentin eHealth, gematik GmbH