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Wie es Innovationen in den Klinikalltag schaffen

DMEA sparks

Phillipp Kurtz auf der DMEA 2023

Röntgenbilder und Laborwerte in Echtzeit versenden, Gruppen anlegen oder schnell per Sprachnachricht Kollegen oder Kolleginnen informieren: Der Medical Messenger der Firma Famedly funktioniert so einfach und intuitiv wie WhatsApp, erfüllt dabei aber höchste Sicherheitsstandards. Er ist bereits an Kliniken in Frankfurt am Main und Berlin im Einsatz.

Famedly-Geschäftsführer Dr. Phillipp Kurtz ist selbst Arzt und war von den veralteten Prozessen im Krankenhaus genervt, bevor er sein Unternehmen 2019 gründete. Seiner Erfahrung nach ist die Interoperabilität essentiell für den Erfolg einer Anwendung. Um die Systemanbieter der Krankenhaus Informationssysteme (KIS) zu überzeugen, bedürfe es oft Fürsprecher in der jeweiligen Klinik. Ins Gespräch mit den Anwender:innen zu kommen, sei ebenso essentiell. Im Falle des Universitätsklinikums Frankfurt ließ Famedly die Einführung auf einer Pilotstation wissenschaftlichen begleiten, um den Erfolg abbildbar zu machen.

Phillipp Kurtz würde sich sowohl von den Häusern selbst als auch von der Politik mehr Pragmatismus wünschen. Mit Fehlern leben und daraus lernen könnte zu einem neuen, fortschrittlichen Mindset führen.

Klinikalltag stellt besondere Anforderungen an digitale Services

Am Universitätsklinikum Münster, einem Maximalversorger mit 11.000 Mitarbeiter:innen, ist man offen für Innovationen wie den Medical Messenger von Famedly und anderen Anbietern. CIO Katja Kümmel beschrieb die besonderen Umstände, die die Klinik-IT so sensibel macht und von anderen Branchen unterscheidet: Die Systeme müssten rund um die Uhr verfügbar sein, da von ihrer Funktionalität Menschenleben abhängen. Zugleich habe man es mit sensiblen Daten zu tun, was besondere Anforderungen an den Datenschutz mit sich bringe. Aus diesen Gründen stießen Digitalisierungsvorhaben oft im ersten Moment auf Skepsis. In dieser Hinsicht wünscht sich Katja Kümmel mehr Mut, Neues auszuprobieren. Um Ideen zu entwickeln und Dinge auszuprobieren, sei ein enger Kontakt zu Pflege, Ärzteschaft und Verwaltung wichtig. Viele Services seien monatlich kündbar und, wenn sie im Alltag nicht überzeugen, leicht abzubestellen. In Münster habe man eine eigene GmbH implementiert, die solche Versuche anstoße und auswerte.

Als CIO habe sie gute Erfahrungen mit Ansprechpartner:innen in den Abteilungen gemacht. Sich mit ihnen abzustimmen, beschleunige den Digitalisierungsprozess. Auch den

Austausch mit anderen Kliniken halte sie für wertvoll. An die KIS-Hersteller plädierte sie, ihre Systeme durchlässiger zu machen und Schnittstellen für neue Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Denn bei viele Produkten offenbare sich der Mehrwert erst durch die Integration ins System.

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