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Neun Startups für das Selbstmanagement von Patient:innen

Eine Frau steht hinter einem weißen Stehpult, hält ein Mikrofon und spricht zu Besuchern.

DMEA Start me up

Mehr als 100 Einsendungen gab es, neun Startups durften auf die Bühne.

Über Geschmack lässt sich schlecht streiten. Über das Essen im Krankenhaus muss man gar nicht viel diskutieren, eine Zahl spricht da vielleicht für sich: Rund 30 Prozent der Patientenessen würden weggeworfen, erklärt Jan Bodenbach, CEO des Startups Hospichef. Eine große Verschwendung von Ressourcen, die sich Krankenhäuser mit seiner App sparen könnten: Hospichef bietet digitales Verpflegungsmanagement. Die Patient:innen wählen in aller Ruhe ihr Essen am Smartphone aus, die Krankenhausmitarbeiter:innen sehen, wer bestellt hat und wer nicht, die Küche ist angebunden und am Ende können alle Daten zu Speisenverwurf und Zufriedenheit der Patient:innen ausgewertet werden. Nach sieben Monaten im Einsatz zeige sich: Das Pflegepersonal brauche nur noch halb so viel Zeit für die Bestellaufnahmen und die Warenkosten sänken um 20 Prozent.

Nur eine von neun oft verblüffenden Ideen, die die jungen Unternehmen beim DMEA Start Me Up! präsentierten. Drei Minuten hat jedes Startup für seinen Pitch – und um damit die Aufmerksamkeit von potenziellen Geschäftspartner:innen, Investor:innen und Publikum auf sich zu ziehen. Hospichef steht mit seinem aufs Management zielenden Angebot für sich. Die anderen Anwender haben vor allem Therapien und Auswertungen, Patientenedukation oder Datenaustausch im Blick.

Von Telemedizin für MS-Patient:innen bis Therapiebegleitug per App

Mit Sherpa aus den Niederlanden zum Beispiel können Patient:innen mit Multipler Sklerose zu Hause täglich oder wöchentlich klinisch validierte Tests machen, deren Ergebnisse dem behandelnden Arzt in Echtzeit zeigen, wie aktiv die Krankheit derzeit ist. Ichó Systems arbeitet mit einem leuchtenden Therapieball, mit dem Menschen, die durch Demenz, Schlaganfall oder andere Erkrankungen eingeschränkt sind, über Licht, Ton und Vibrationen ihre kognitiven Fähigkeiten trainieren können.

Auf einen riesigen Bedarf stößt auch Lipo Check. Jede zehnte Frau in Deutschland leidet an einem Lipödem. Doch die Krankheit ist selbst unter Mediziner:innen noch wenig bekannt, weshalb die betroffenen Frauen meist lange unbehandelt bleiben. Lipo Check bietet eine Diagnose anhand von zwei Fotos und eines speziellen Fragebogens sowie die lebenslange Therapiebegleitung per App.

Ein Backup für die Zähne erstellt Denton Systems: Mit einem innovativen Messverfahren kann man sich dort die Orientierung von Ober- und Unterkiefer zueinander erheben lassen. Die Daten werden gespeichert und können bei Bedarf vom Patient oder Patientin abgerufen werden, zum Beispiel wenn die Zähne nach einem Unfall oder über die Zeit behandlungsbedürftig sind.

Individuelle Aufklärungsvideos für Patient:innen

In Richtung Patientenaufklärung geht Living Skills aus Finnland, das im Kampf gegen Essstörungen bei Jugendlichen das Konzept der Maudsley-Familientherapie online verfügbar macht – für Patient:innen, die Angehörigen und die behandelnden Ärzt:innen. Mit Medudoc Education können wiederum Ärzt:innen in weniger als einer Minute individuelle Aufklärungsvideos für ihre Patient:innen erstellen, die sich diese jederzeit und mehrfach, alleine oder mit ihren Angehörigen ansehen können.

Ebenfalls Hilfe für zu Hause bietet TOM Medications, eine App, die an die Medikamenteneinnahme erinnert, Messdaten speichert und den Überblick über die Vorräte im Apothekenschrank behält. Die Softwarelösung Probatix hat sich schon während der Pandemie bewährt als Schnittstelle zwischen Labor, Patient und Leistungserbringern. Mit ihr ist es zum Beispiel möglich, in der Apotheke rasch Blut abnehmen zu lassen und innerhalb kurzer Zeit den Vitamin-D-Status oder die Eisenwerte zu erheben. Das Startup ist schon bei mehr als 1500 Einrichtungen im Einsatz, sucht aber noch weitere Partner:innen.

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