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„Digitale Gesundheitskompetenz ist überlebenswichtig“

Dr. Irina Soeffky vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr spricht bei einem Vortrag

Wer ein Gesundheitsproblem hat, landet schnell bei „Dr. Google“ – nicht immer ist der aber ein guter Ratgeber. 82 Prozent der Menschen in Deutschland vertrauten primär ihrem Arzt, aber immerhin 76 Prozent schauen auch ins Internet, um sich in Gesundheitsfragen schlau zu machen, erklärte Dr. Irina Soeffky, Unterabteilungsleiterin für Nationale, Europäische und Internationale Digitalpolitik im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, in ihrer Keynote auf der DMEA. Gleichzeitig zeigten Studien, dass rund zwei Drittel der Bevölkerung eher eine geringe digitale Gesundheitskompetenz aufweisen.

Schlüsselqualifikation für den mündigen Patienten

Es gebe also Handlungsbedarf. Denn in einer digitalen Wissensgesellschaft sei die digitale Gesundheitskompetenz „eine Schlüsselqualifikation für einen mündigen Patienten, der versteht und bewerten kann, was er tut und was gut für ihn ist und was nicht“, sagte Soeffky weiter. „Die digitale Gesundheitskompetenz ist imminent wichtig, sie ist überlebenswichtig.“ Und auch das medizinische Fachpersonal müsse mit immer mehr Daten und Anwendungen umgehen und benötige dafür Kompetenzen, „die sie nicht unbedingt aus ihrem medizinischen Studium mitbringen“.

Für das Bundesdigitalministerium sei die Digitalisierung des Gesundheitswesens deshalb „ein zentraler Bestandteil der nationalen Digitalstrategie“, versicherte Soeffky. Die elektronische Patientenakte sei „eines unserer Leuchtturmprojekte“, damit die Bürger:innen merken, „dass es sich lohnt, sich damit zu beschäftigen“ und ihre Digitalkompetenz weiter entwickeln. Das Ministerium schaffe die Rahmenbedingungen – so hätten 74 Prozent der Haushalte Gigabit-Anschlüsse und rund 91 Prozent der Fläche sei mit Mobilfunk-Standard 5G erschlossen.

Viele Akteure gefragt

Um digitale Gesundheitskompetenz zu fördern, seien aber viele Akteure und Mediatoren gefragt. So müssten Kinder schon in der Schule mit digitalen Angeboten vertraut gemacht werden. Krankenkassen könnten „am besten identifizieren“, welche ihrer Versicherten mehr Wissen benötigten. Ärztinnen und Ärzte seien entscheidend, um Patient:innen Ängste zu nehmen.

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