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Gesundheitsdaten für eine bessere Versorgung

Ein Mann steht auf einer Bühne der DMEA, rundum ist Publikum zu sehen.

Dabei geht es beispielsweise darum, wie das Einverständnis eingeholt, Daten mit Hilfe von KI ausgewertet und Patient:innen somit konkret geholfen werden kann.

Die NEXUS AG aus Donaueschingen bietet Softwarelösungen für Gesundheitseinrichtungen an. Mit ihrem „Advanced Reporting“ stellt sie Kliniken eine plattformunabhängige Lösung zur Verfügung, die viele Vorteile mit sich bringt, zum Beispiel eine hohe Befundqualität dank strukturierter Daten. Sie erfüllt hausinterne Standards, aber auch Vorgaben verschiedener Fachgesellschaften und kann unter anderem Spracherkennung und Bilddaten integrieren, um daraus ausführliche Befunde und strukturierte auswertbare Daten zu liefern, die als Basis für KI-Anwendungen dienen können. Aus ihnen lassen sich aber auch Hinweise für die Qualitätssicherung ableiten oder Studienpatient:innen identifizieren.

Anhand des „Advanced Reporting“ von NEXUS zeigte das Kongress-Panel „Neue Perspektiven in der Gesundheitsdatennutzung“ zum Auftakt der DMEA ein interoperables Beispiel für Erleichterungen im Klinikalltag durch digitale Anwendungen. Voraussetzung dafür ist allerdings das Einverständnis der Patient:innen, vor allem vor dem Hintergrund des kommenden Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS).

Datenverarbeitung für Forschungszwecke

Alexander Wahl von der Thieme Compliance GmbH führte aus, wie der „Broad Consent“, also die breite Zustimmung zur Datenverarbeitung für Forschungszwecke, in den Klinikalltag integrieren und verarbeiten lässt. Die Medizininformatik-Initiative (MII) verabschiedete 2020 den „Mustertext Patienteneinwilligung“, den Uni-Kliniken seitdem an ihre Gegebenheiten anpassen. Die Einwilligungen in der Regelversorgung einzuholen, zu verwalten und die Datenweitergabe zu standardisieren, stelle in der Praxis aber noch immer eine Herausforderung dar.

Mit E-ConsentPro stellte Alexander Wahl als Lösungsansatz ein Erfassungstool „am Patienten“ vor. Die digital eingeholte Zustimmung zur Datenverarbeitung erleichtere auch ihre weitere Verwaltung.

Daten als Grundlage für die Früherkennung

Wie Patient:innen die strukturierte Datenerfassung konkret zu Gute kommen kann, zeigte ein Beispiel aus Belgien. Mit Hilfe von KI wertete das Unternehmen LynxCare unter anderem die Daten von Herzpatient:innen aus, die möglichweise von der seltenen Erkrankung ATTR-CM betroffen sind. Das Tool hilft bei einer schnellen und präzisen Früherkennung. Bewahrheitet sich der Befund in der weiteren Diagnostik, kann eine gezielte Medikation die Lebenserwartung und -qualität der Betroffenen deutlich verbessern.

Eine originalgetreue Klinik-Umgebung, in der Medizin-Startups ihre Innovationen in der Praxis ausprobieren und Patient:innen und medizinisches Fachpersonal davon profitieren können, ist das INSPIRE Living Lab der Universitätsmedizin Mannheim. Projektmanagerin Dr. Hannah Schlott unterstützt die teilnehmenden Unternehmen mit Partnerorganisationen dabei, die Zulassungsvoraussetzungen für ihr Produkt zu erfüllen und es zur Marktreife zu bringen.

Platform as a service

Siemens Healthineers stellt im Rahmen der Kongresssession die Interoperable Gesundheitsplattform „teamplay digital health platform connect“ vor. Das „Platform as a Sevice“-Angebot kann verschiedene Mehrwertdienste integrieren, darunter das Ärzteportal, die Virtuelle Sprechstunde oder die Klinische Konferenz und reduziert den IT-Aufwand für Kliniken. Auf diese Weise schaffen es digitale Innovationen schneller in die praktische Anwendung.