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Wie ambulante Praxen zu digitalen Leuchttürmen werden

Ein Mann im Anzug blickt in die Kamera, im Hintergrund ist das medatixx-Logo zu sehen.

Jens Naumann, Geschäftsführer von medatixx.

Geschäftsführer Jens Naumann will bei der DMEA u.a. mit einer komplett neuen Software für die ambulante Psychotherapie punkten, außerdem mit durchdachten digitalen Tools, die den Praxen wirklich weiterhelfen.

Das Unternehmen medatixx ist ein Softwarespezialist für ärztliche und psychotherapeutische Praxen und bewegt sich außerdem mit Lösungen für Medizinische Versorgungszentren (MVZ) an einer Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Medizin. Was steht bei der DMEA 2023 im Fokus?

Klare Antwort: Unsere neue Software für die ambulante Psychotherapie, unser psyx. Das ist seit Januar erhältlich, und schon jetzt deutet sich große Akzeptanz an. Niedergelassene Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten waren in Sachen Digitalisierung bisher eher am Rande der Aufmerksamkeit, aber das ändert sich stark. Wir haben hier einen wachsenden Markt, die Haltung gegenüber digitalen Lösungen ist mittlerweile sehr positiv – sofern die Lösungen gut gemacht sind.

Was zeichnet die neue Software psyx aus?

Bei psyx machen wir uns die Erfahrungen zunutze, die wir mit unserer neuesten Software medatixx gesammelt haben. Psyx ist eine durch und durch moderne Software auf Basis der medatixx-Software. Wir haben die Komponenten herausgenommen, die in der Psychotherapie nicht relevant sind und gemeinsam alles ergänzt, was die Zielgruppe spezifisch benötigt. Die Nutzerinnen und Nutzer haben dadurch alle Vorteile, die unsere medatixx-Kundschaft auch hat: Die sensiblen Daten liegen sicher vor Ort in den Praxen; gleichzeitig ermöglicht es eine durchdachte Hybrid-Architektur, dass nicht personenbezogene Kataloge aller Art und Dienste aus der Cloud kommen. Dadurch werden automatische Software-Updates auf Distanz möglich, die Kundinnen und Kunden müssen sich darum nicht kümmern. Der Wartungs- und Support-Aufwand ist minimal.

Nicht nur psyx, auch alle anderen Ihrer IT-Lösungen müssen heute „fit“ für die Vernetzung sein, sie müssen elektronische Rezepte, Arztbriefe und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) beherrschen. Theoretisch gibt es das alles, aber wie ist die Akzeptanz in den Praxen?

Es hat ein bisschen gedauert, aber mittlerweile entwickelt sich das recht erfreulich. Wir haben immer mehr Anfragen, nicht nur zu der mittlerweile verpflichtenden eAU, sondern auch zu eRezept- und eArztbrief-Funktionen. Gerade die eArztbriefe, über die wir ja schon seit Jahren reden, haben derzeit Rückenwind, was auch daran liegt, dass alle Praxen den sicheren Kommunikationsdienst KIM installieren mussten. Es gibt damit einen Kommunikationskanal, über den andere Praxen auch wirklich erreichbar sind. Selbst bei dem zugegeben bisher erst halbdigitalen eRezept steigt die Resonanz aktuell. Dies freut uns und ist eine gute Vorbereitung für den jetzt in der Digitalisierungsstrategie des BMG avisierten, verpflichtenden Einsatz des eRezepts ab 2024.

Stichwort Politik: Derzeit wird ja im Bundesgesundheitsministerium einmal mehr an neuen Digitalgesetzen gebastelt, die bei der DMEA sicher intensiv diskutiert werden. Ihre Erwartungen?

Wir würden gerne wissen, wie es zum Beispiel bei der ePA weitergeht – oder wie man damit neu starten will. Aber vor allem brauchen wir vernünftige Governance-Strukturen für das digitale deutsche Gesundheitswesen. Da wurden Fortschritte gemacht, aber wir sind noch nicht am Ziel. Welche Verantwortung hat eine Kassenärztliche Bundesvereinigung? Was ist die Aufgabe einer gematik – und was nicht? Derzeit gibt es enorm viele gegenseitige Schuldzuweisungen in allen Richtungen. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Verantwortlichkeiten nicht klar genug definiert sind. Der Markt braucht in Sachen Vertrauen einen Neustart, und wir hoffen, dass die anstehende Gesetzgebung dazu beiträgt. Der Strategie sind einige erste Eckpunkte zu entnehmen.

Die DMEA hat ja traditionell einen starken Krankenhausfokus. Sie sind dort als medatixx mit Ihren MVZ-Lösungen zumindest mit im Orbit. Was können wir in dem Bereich bei der DMEA erwarten?

Auch hier: Attraktive Lösungen plus spannende Diskussionen. Wir haben bei unsere MVZ-Lösung x.vianova eine hohe Nachfrage nach unterstützenden Tools wie z.B. Online-Terminplanung und digitale Archivierung. Das werden wir bei der DMEA natürlich zeigen. Außerdem erhoffen wir uns mit Anwenderinnen und Anwendern einen Dialog dahingehend, was sie vom TI-Messenger erwarten. Dieser „TIM“ ist eine Anwendung der Telematikinfrastruktur, mit der Heilberufler untereinander und künftig auch mit Patientinnen und Patienten WhatsApp-ähnlich kommunizieren können. Das wird gerade für MVZs sehr interessant. Eine solche Anwendung darf natürlich nicht zu einem ungeregelten „All-in“-Chat-Tool werden, mit dem man die nicht erfüllbare Erwartungshaltung einer ad-hoc-Antwort verbindet. Aber für die gezielte Kommunikation zwischen Praxen und Patientinnen und Patienten zu Laborwerten, Terminen, Medikationsplänen oder Rezepten sehen wir viel Potenzial – und freuen uns da sehr auf den Austausch auf der Messe.

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