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Dänemark und die Daten: Erfahrungen mit ePa und Co.

Im Hintergrund ist eine Talkrunde mit drei Männern zu sehen. Im Vordergrund steht eine kleine dänische Flagge auf einem Tisch.

Dänemark gilt in vieler Hinsicht als Vorbild in Sachen Digitalisierung. Auch im Gesundheitsweisen gehören Lösungen wie die elektronische Patientenakte (ePa), das elektronische Rezept sowie telemedizinische Leistungen selbstverständlich zum Alltag der Dän:innen. Die Königlich Dänische Botschaft hatte auf der DMEA zum Austausch eingeladen.

Kenneth Ahrensberg, Senior Global Policy Advisor bei der dänischen Gesundheitsdatenagentur Sundhedsdatastyrelsen, gab einen kurzen Einblick, in welchen Zusammenhängen digitale Gesundheitsdaten wichtig sind. In der Primärversorgung kommt den Patient:innen zum Beispiel der Datenaustausch zugute, wenn sie nach einem Krankenhausaufenthalt von einem niedergelassenen Arzt oder einer Ärztin weiterbehandelt werden. Das ist besonders wichtig, weil Dänemark auf hochspezialisierte Kliniken und kurze Liegezeiten setzt. Auch die Überwachung chronischer Krankheiten oder psychischer Leiden sowie bei der Rehabilitation ist der Datenaustausch wichtig. Die sekundäre Nutzung erfolgt für Forschung, Planung und Management des Gesundheitswesens.

In der Bevölkerung stoßen die digitalen Lösungen auf eine breite Akzeptanz, nicht zuletzt wegen leicht handhabbarer Gesundheitsanwendungen wie die MyDoctor-App von Trifork. Julian Springer, Senior Digital Health Advisor bei Trifork Digital Health, stellte die Anwendung vor, in der Patient:innen unter anderem Rezepte und Medikamentenpläne hinterlegen können. Zum Erfolg der App habe laut Springer beigetragen, dass Zielgruppen früh in die Entwicklung einbezogen wurden, medizinisches Personal ebenso wie Patient:innen.

Besonders seit der Corona-Pandemie hat die Bedeutung von Echtzeitdaten im dänischen Gesundheitswesen zugenommen. Dr. Bartlomiej Wilkowski, Leiter der Abteilung für digitale Infrastruktur am Statens Serum Institut, sprach über die Strategie seines Instituts. Die Prävention von Krankheiten sowie vorbereitet zu sein auf drohende Gesundheitskrisen wie Covid-19 stehen ganz oben auf der Agenda. Unter anderem wurde die Preparedness App 2.0 entwickelt, in der Menschen Testergebnisse hochladen können, sollte es wieder zu einer Pandemie kommen. Zugleich soll der Zugang zu Gesundheitsdaten aus der Danish National Biobank für die sekundäre Nutzung verbessert werden.

Lars Hulbaek, CEO von MedCom, gab einen Einblick in die Standards, die für den Datenaustausch im Gesundheitswesen und der Zusammenarbeit mit privaten Dienstleistern gelten. Seit 30 Jahren arbeitet die Organisation im Auftrag des dänischen Gesundheitsministeriums und in Partnerschaft mit den Regionen an der Standardisierung von Daten. Immer wieder neue Lösungen werden dank MedCom implementiert, die den Alltag von Mediziner:innen erleichtern, von der smarten Inbox, die Laborwerte automatisch abspeichert, bis hin zur automatisierten Mail an Patient:innen bei unauffälligen Befunden.

Der dänische Pavillon auf der DMEA 2024 befindet sich in Halle 1.2.

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