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Ihr Ziel: Die erste deutsche Frau im All zu sein

Astronautin Suzanna Randall spricht auf der Bühne

„Ich werde die erste Astronautin auf dem Mars“, so prophezeite es die junge Suzanna Randall ihren Teenagerfreundinnen. Mit ihrer Keynote „Mein Weg ins All“ überschritt sie auf der DMEA nicht nur die thematischen Grenzen der Digitalisierung im Gesundheitswesen und die Ränder der Erde, sondern auch die gedanklichen Schranken dessen, was möglich ist und was nicht. Denn heute, mit 44 Jahren, ist sie ihrem Traum ein großes Stück näher gekommen.

Alles begann als Zehnjährige am Frühstückstisch, als sie Bilder des Mars-Mondes Phobos sah. „Ich erkannte: Es gib etwas außerhalb unserer Welt, meiner Schule, unserer Straße, meiner Familie und man kann da hinfliegen. Da war mir klar: Ich werde Astronautin.“ Ihr großes Vorbild: die US-Amerikanerin Sally Ride, die erste westliche Frau im All.

Medizinische Selbsttests

Da es keinen klassischen Ausbildungsweg zur Astronautin gibt, studierte Randall Astrophysik, promovierte, seit 2006 arbeitet sie als Forscherin am European Southern Observatory ESO. 2016 änderte eine Mittagspause alles. Online entdeckte sie eine Anzeige: „Astronautin gesucht“. Sie bewirbt sich bei der Stiftung „Die erste deutsche Astronautin gGmbH“, einer privaten Organisation, deren Ziel es ist, eine Raumfahrerin aus Deutschland für einen Kurzaufenthalt auf die Internationale Raumstation ISS zu bringen.

Dort soll die Astronautin vor allem medizinische Selbsttests machen, die Daten von Frauen auch aus Deutschland bringen, wo bisher größtenteils Forschungsergebnisse über Männer im All vorliegen. Ein weiterer Fokus: Bildungsarbeit und Begeisterung von Mädchen für Naturwissenschaften und den Weg in den Weltraum.

Schwerelos im Parabelflug

400 Frauen haben sich beworben, nach einem einjährigen Auswahlverfahren blieben die Meteorologin Insa Thiele-Eich und Suzanna Randall übrig. Für sie begann das Astronautinnen-Training. „Ich hatte es mir so wie bei Top Gun, Apollo 13 oder Gravity vorgestellt. Also ich düse wie Maverick mit Jets durch die Gegend und sehe aus wie Sandra Bullock“, sagt Randall.

Es war dann doch etwas anders: Tauchgänge im klobigen Raumanzug, ein Parabelflug, um die Schwerelosigkeit zu simulieren, mehrere Tage in nassen Höhlen und viel Theorie-Büffeln. „Mit das aufregendste Training war aber, dass wir lernen mussten, uns selbst und anderen Blut abzunehmen“, erzählt die Astrophysikerin.

Nach den Sternen greifen

Eines Tages könnte sie – oder Insa Thiele-Eich – tatsächlich mit SpaceX Crew Dragon zur ISS fliegen. „Wohin, wer, wie, das alles ist klar. Nur leider die Finanzierung nicht“, sagt Randall. 50 Millionen Euro müssen durch Spenden zusammenkommen. Bis es so weit ist, macht sie Bildungsarbeit: „Wie Sally Ride möchte ich Mädchen und jungen Frauen zeigen, dass man nach den Sternen greifen und es schaffen kann.“